Militanz ist kein Selbstzweck & Teli-Vergleich ist nicht queer!

Folgenden Text haben wir auf der (überraschend angenehmen) Mai-gt als Flugi an die Gäste der gt verteilt. Damit auch die nicht anwesenden Freundinnen der gt den Inhalt zur Kenntnis nehmen können, veröffentlichen wir diesen auch an dieser Stelle. Vor allem weisen wir darauf hin, dass die genderterror im Juni ausfallen wird! An dem Abend treffen wir uns, um in entspannter Runde über die Zukunft der gt diskutieren zu können. Wer Interesse daran hat, sich an dieser Diskussion zu beteiligen, oder gar aktiv bei der gt mitwirken will, ist herzlich eingeladen!

Aber nun zum Inhalt des Flugis:

Militanz ist kein Selbstzweck &
Teli-Vergleich ist nicht queer!

Wir haben die Nase voll! Wir müssen uns auf jeder Genderterror-Party mit gewalttätigen Vorkommnissen auseinandersetzen. Wir räumen jeden Monat nach der Party hinter 500, zum Teil extrem alkoholisierten Menschen her. Das hat mit emanzipatorischem Anspruch nichts mehr zu tun. Die Genderterror ist eine Queer-Party, keine Billig-Sauf-Party!

Deshalb fällt die GT am 6. Juni aus.
Es gibt keine Party, stattdessen laden wir alle Freunde der Genderterror ab 20 Uhr zu einer Diskussion über die Zukunft der Party herzlich ein.

Dies ist eine Ansage. Wir machen die Regeln. Wir interpretieren sie. Und wer meint, mensch muss sich an gar nichts halten: Der fliegt raus!

Und hier die Regeln:

1. Wer die Crossdressing-Ecke als Trash-Karneval missbraucht, sie als Sitzgelegenheit „umgestaltet“ – gar mutwillig zerstört: Fliegt.

2. Wer crossgedresste oder sonstwie aus einem genderbinären und heteronormativen Bild herausfallende Menschen belästigt, knutschenden Frauen oder Männern oder anderen auf die Nerven geht, fliegt.

3. Wer zu betrunken ist und/oder mitgebrachten Hartalk konsumiert, fliegt oder kommt gar nicht erst rein. Wenn ihr Euch nicht wohlfühlt, gar medizinische Hilfe braucht, wendet Euch an uns. Wir lassen niemanden alleine, dessen Gesundheit gefährdet ist. Aber wir haben keinen Bock auf Möchtegern-Coolness-Exzesse.

4. Rassistische, antisemitische, sexistische Beleidigungen und Angriffe werden ebenfalls mit Rausschmiss belegt.

5. Wer einen Rausschmiss ungerechtfertigt zum Anlass nimmt, seine teuer erworbene Antifa-Ausstattung zum Einsatz kommen zu lassen, fliegt. Gewalt wird von uns lediglich zur Verteidigung im Ernstfall als geringeres Übel hingenommen.

6. Wer jemanden rausschmeißen will, wendet sich bitte an die Kasse, die Theke, das DJ-Pult oder die AZ-Pat_innen. Alleingänge können im Einzelfall auch mit Rausschmiss geahndet werden.

Wir sind wirklich froh über jede gute Party, aber in der Atmosphäre, die sich auf der Genderterror entwickelt hat, werden immer mehr queere Menschen vergrault! Die Genderterror soll ein Freiraum sein, in dem sich queere Menschen begegnen können. Diesen Freiraum werden wir verteidigen, auch nach innen. Wenn Euch Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender, Asexuelle oder BDSM-Menschen eher befremden, und ihr lieber gedankenlos und unreflektiert zu alternativer Musik abgehen und Euch besinnungslos trinken wollt, können wir Euch die Matrix in Bochum oder das Turock in Essen empfehlen. Wir wollen eine Party sein, in der es Veranstalter-Gäste-Grenzen kaum gibt, in der aber gerade die Grenzen der Menschen untereinander respektiert und reflektiert werden. Und wir wollen auch Spaß haben. In dem Sinne, lasst den Teleskopschlagstock und das Pepper zu Hause, und kommt wie Ihr seid.

Coolness war gestern.
Wir werden awesome!

Plenum ist jeden 3. Donnerstag im Monat, 19 Uhr, im AZ.

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